Der entdeckte Nutzen des Seegrases zum Füllen der Kissen und Polster
von Dr. Lehmann, Kopenhagen, 1814
Quelle: Landesarchiv Schleswig
bearbeitet von Kristian Dittmann, Kappeln, 2023
Vorbemerkungen
Vor zehn Jahren – 2013 – fing ich nach einem Strandspaziergang, bei dem mir der Gedanke „Seegras ist Rohstoff“ in den Kopf gekommen war, an, Seegraskissen zu produzieren. Da mir vor allem von älteren Küstenbewohnern erzählt wurde, dass Seegras früher die Stopfwolle der Küste gewesen war und sie sich gut an die Drittelmatratzen erinnern konnten, auf denen sie – meist bei den Großeltern -geschlafen hatten, machte ich mich auf ins Landesarchiv in Schleswig, um zu recherchieren, was über Seegras gewusst wurde.
Die Ausbeute war recht mager. Zwar war Seegras nach dem Krieg und wegen der vielen Flüchtlinge in Schleswig-Holstein zwischen 1945 und ´48 derart begehrt, dass man es nur gegen Freigabeschein von der Britischen Kommandantur in Kiel bekommen konnte, wodurch der Schwarzmarktpreis in die Höhe schoss; auch gab es Rechnungen, die belegten, dass Seegras als Handelsware an Polstereien bis nach Aachen oder in den Harz verkauft worden war, doch darüber hinaus fand ich kaum Interessantes.
Vor allem gab es keine Informationen darüber, wie man Seegras geerntet und verarbeitet hatte, also genau die Informationen, die ich suchte, um für die eigene Produktion voranzukommen.
Nur ein kleines, schwarzes Büchlein schien herauszustechen:
“Der entdeckte Nutzen des Seegrases zum Füllen der Küssen und Polster“
von einem Dr. Lehmann aus Kopenhagen, geschrieben 1814. Leider durfte ich das Buch weder kopieren noch mitnehmen und hätte es nur im Landesarchiv abschreiben dürfen, wofür mir aber Zeit und Muße fehlten – nicht zuletzt, weil es in Altdeutsch geschrieben und nur schwer zu entziffern war.
Vor vier Jahren bekam ich dann von Sam Warmke vom Ostsee Infocenter in Eckernförde eine digitalisierte Fassung geschickt, die ich – wie das so ist – erst jetzt, 2023, abgetippt habe. Dabei habe ich zur Lesbarkeit den Text an verschiedenen Stellen leicht modifiziert, ohne – so die Hoffnung – den Sinn dadurch zu verändern.
Ich wünsche allen Seegras-Interessierten eine fröhliche Lektüre,
Kristian Dittmann
Die unzähligen Arme der Ostsee, die unsere Inselgruppen umschlingen und vielfache Buchten an allen unseren Küsten bilden sowie die flachen Ufer der Nordsee, die die Kimbrische Halbinsel begrenzen, sind mit einer geselligen Pflanze besetzt, die den Fischen und ihrer Brut sowie dem zahllosen Wassergewürm zum Zufluchtsort und selbst dem Strand zum Schutz gegen den Wellenschlag des bewegten Meeres gereicht.
Die lichte, hellgrüne Farbe und die schmale, lange Form ihrer Blätter unterscheidet sie von anderen Gewächsen des salzigen Wassers und hat veranlasst, sie als „Seegras“ zu bezeichnen.
So, wie dieses Gewächs meilenweite Strecken des flachen Meeresgrundes einnimmt, wird es, losgerissen durch Stürme und gemäht vom Eis in unsäglicher Menge ans Ufer geworfen und bildet dann längs der Küsten einen Damm, oft von beträchtlicher Höhe, bis es vom hohen Wasser wieder flottgemacht und durch einen Landwind ins weite Meer und nach fernen Küsten getrieben wird oder auch auf den Grund des Meeres versinkt.
Die überschwängliche Menge, mit der sich das Seegras den Anwohnern ausgedehnter Strände gleichsam von selbst darbietet, war Aufforderung genug, den ökonomischen Nutzen zu untersuchen, den dieses Naturprodukt, welches von jeher durch seine Nutzlosigkeit verrufen war, seinen Nutzern gewähren möchte.
Anmerkung des Autors: Horaz nennt es inutilis alga, (Od. III, 17+9) und braucht es an einer anderen Stelle, um etwas ganz Nichtswürdiges zu schildern: Et genus et virtus nisi cum re vilior alga est! (Sat. II, 5, 8+).
Anmerkung: Grob übersetzt heißt das, Seegras ist nichts als eine nutzlose Alge.
Genauere Untersuchungen der Naturkörper lehren ihre Eigenschaften und diese Kenntnis führt zu ihrer richtigen Benutzung. Diese aufzusuchen, kommt dem Naturforscher zu, und er leitet dadurch den Ökonomen, den Technologen und den Staatsmann zur zweckmäßigen Anwendung. Das Seegras zeichnet sich in zweifacher Hinsicht aus: durch Dauerhaftigkeit und durch Elastizität.
Sobald die langen, feinen Blätter, woraus das Seegras besteht, aus ihrem Element ans Ufer geworfen wurden, welken sie in der Luft und kräuseln sich während des Trocknens so zusammen, dass sie eine beständige Wolle bilden, die durch die Zartheit und Biegsamkeit eines Blattes und durch die Verwicklung der ganzen Masse dem geringsten Druck nachgibt, sich aber gleich wieder in ihr voriges Volumen ausdehnt. Diese Elastizität behält das trockene Seegras beständig bei und gewinnt sie wieder beim Trocknen, wenn es dieselbe etwa durch Nässe zufällig verloren hatte.
Die ausgezeichnete Elastizität des Seegrases war für die Naturforscher keine ganz neue Bemerkung. Die Mineralhändler benutzten es zum Einpacken, da sie fanden, dass nichts das Reiben und Stoßen der schweren und leicht zu beschädigenden Mineralien und Kristalle leichter verhindert und sie beim Transport besser schützt, als wenn sie in trockenem Seegrase eingepackt sind. Aber diese gelegentliche Anwendung war dann freilich von geringer Bedeutung.
Nicht minder merkwürdig als die Elastizität eines Haufens Seegras ist die Ausdauer – ich möchte es fast Unvergänglichkeit nennen. Alle anderen Pflanzen trennen sich nach dem Gesetz der Natur früher oder später, verwelkte Blätter gehen – besonders in feuchter Lage – bald in Verwesung über und bieten im Schoße der mütterlichen Erde wieder Nahrungsstoff für andere lebende Gewächse.
Es war daher ein sehr natürlicher Gedanke, die Menge des am Strand angeworfenen Seegrases als Dünger zu benutzen. Aber vielfache Erfahrung hat gelehrt, dass es dazu beinahe gänzlich untauglich ist. Selbst, wenn es lange im Dunghaufen gelegen und endlich untergepflügt ist, verwest es keineswegs, und man kann es nach mehreren Jahren noch unversehrt auf dem Feld finden. Diese auffallende Eigenschaft bei einem so zarten und saftreichen Gras liegt in seiner besonders zweckmäßigen Organisation. Es ist eine Pflanze, die bestimmt war, bloß unter Wasser zu wachsen, und deswegen versah die Natur ihre ganze Oberfläche mit einem unbeschreiblich feinen Firnis. Sie behält diesen Firnis beim Trocknen unverändert, und er widersteht dem Eindringen des allgemeinen Auflösungsmittels organischer Körper. Deswegen ist das Seegras beinahe unverwesbar und taugt also freilich nicht als Dünger.
Anmerkung des Autors: Dies versteht sich im natürlichen Zustand, denn verbrannt düngt es als Asche, wie andere. Auch gibt es einen guten Dünger, wenn es mit Schweinemist vermischt wird, weil dieser den Firnis wegbeißt, wonach es wie andere Vegetabilien verwest. Auch soll es sich verzehren, wenn es grün, wie es aus dem Wasser kommt, in Haufen fest zusammengepresst wird und daraufhin erhitzt.
Dagegen haben die Leute am Strand es zur Erhaltung ihrer Strohdächer sehr geschickt gefunden. Sie belegen nämlich die obere Spitze ihrer Häuser damit und sichern sie so vor dem Eindringen von Feuchtigkeit an dieser sonst schwer zu schützenden Stelle.
Wenn sich nun das Seegras beim Trocknen von selbst kräuselt – was bei Pferdehaar erst durch künstliche Bearbeitung erreicht wird – und in diesem Zustand einen großen Raum einnimmt, sich sanft zusammendrücken lässt und elastisch wieder ausdehnt, wenn es diese Eigenschaft selbst nach langem Gebrauch behält und dabei dem Eindringen von Feuchtigkeit widersteht, so dass es nie muchelt und fast unverwesbar ist: So könnte wohl nicht leicht etwas andeers gefunden werden, das zum Füllen von Polstern und Kissen aller Art und zur Bereitung eines weichen Lagers geschickter wäre, als dieses Seegras, wovon alljährig das Meer unseren Küsten einen solchen Überfluss zuführt.
Es zeigte sich jedoch bald ein Hindernis, welches diese guten Eigenschaften des Seegrases reichlich aufwog, in dem ekelhaften Gestank, wodurch jeder von einer genaueren Untersuchung abgeschreckt worden war. Man kennt den eigenen Strandgeruch, wo Seegras eine Zeit lang gelegen hat. Wäre dieser die Ausdünstung des Seegrases, so dürfte auf keine Benutzung desselben in unseren Häusern, noch weniger zu unserem Lager gedacht werden. Es war also vor allem auszumachen, ob dieser üble Geruch dem Seegras eigentümlich wäre oder sich bloß zufällig bei ihm befände.
Das aufgeregte Meer, das das Seegras aus der Tiefe losreißt und es an den Ufern aufhäuft, spült zugleich Fischbrut und Schalentiere in zahlloser Menge an. Diese Seetiere, ausgespuckt von dem Element, das ihnen Leben und Nahrung gab, sterben sogleich ab, verwesen am Strand, gleichsam eingepackt zwischen dem dort liegenden Seegras und erfüllen die Luft mit üblen Ausdünstungen. Alles, was im unermesslichen Meer selbst abstirbt, jeder Auswurf der darin lebenden Wesen, wird immerfort durch eine Woge nach der anderen dem Strand zugeführt, auf den dort liegenden Damm von Seekräutern geworfen und den chemischen Wirkungen der Natur überlassen. Es ließ sich also vermuten, dass diese, nicht das reine Seegras, Geruch verbreiten. Dies ward mir zur Gewissheit, als ich mir für botanische Untersuchungen selbst Seegras gesammelt hatte und dieses sowohl während, als auch nach dem Trocknen keine unangenehmen Ausdünstungen zeigte.
(…) Das Seegras, wie es an den Strand gespült wird, ist nicht unrein, und selbst wenn es dort verunreinigt wurde, ist es noch ebenso brauchbar, wenn es nur, was doch in jedem Falle geschehen muss, im süßen Wasser wieder abgespült wird. Dies lehrte folgender einfache Versuch: Ich ließ ein Fuder Seegras so, wie es seit Jahren am Ufer gelegen hatte, nur von den gröbsten Unreinigkeiten trennen und 24 Stunden lang im Brunnenwasser einweichen.
Anmerkung: Abgeleitet ist das Fuder von der Fuhre (Ladung), die ein zweispänniger Wagen damals laden konnte. Ein Fuder entspricht rund 900 Litern.
Dieses und alle weiteren Mengenangaben aus Wikipedia, „Alte Maße und Gewichte, Dänemark“
Dieses wurde während dieser Zeit ein paar Mal abgelassen und durch frisches ersetzt. Alle Unreinigkeit war dadurch völlig abgewaschen und jede Spur von Salz entfernt, welches durch Verdunstung des Seewassers sich auf Meeresgewächsen zu bilden pflegt und zu der Meinung Veranlassung gegeben hat, dass Seegras selbst Küchensalz enthält. Mein Seegras war nach dem Trocknen ohne Geruch und ohne Geschmack. Ich ließ damit ein Unterbett stopfen, und erst nachdem ich dieses selbst mehrere Monate gebraucht und unverändert gefunden hatte, machte ich eine Anzeige davon in der dänischen Handels- und Industriezeitung.
Jetzt habe ich bereits vier Jahre mich keines anderen Lagers bedient als meiner mit Seegrase gestopften Untermatratze. Sie hat in der angeführten hinreichenden Probezeit keine Veränderung erlitten, sie ist noch völlig so weich und elastisch, als sie war, da ich sie vom Sattler erhielt und sie hat in der ganzen Zeit keine Eigenschaft gezeigt, die sie gegen die mit Pferdehaar gestopften Betten zurücksetzte.
Ich darf also jetzt diese Benutzung des Seegrases mit Zuversicht als eine erprobte empfehlen, auch, wenn ich sie nicht als eine schon weit verbreitete ankündigen kann. Aber sie hat sich schneller ausgebreitet, als man es sonst von neuen ökonomischen Vorteilen gewohnt ist, und als ich selbst es erwartet hatte. Hunderte überzeugten sich bei mir durch Augenschein, dass dieses neue, wohlfeile Füllungsmittel sowohl für Betten, als auch für Polster vorzüglich geeignet ist. Der Sattler, welcher mit der Behandlung des Seegrases zuerst bekannt gemacht war, hatte sich sogleich mit einem hinreichenden Vorrat versehen und war imstande, die häufige Nachfrage zu befriedigen, wodurch mehrere 1000 Lpfd sogleich angewandt wurden.
Anmerkung: Es gab mehrere verschiedene Pfund als Gewichtseinheit in Dänemark. LpfD. könnte „Liespfund“ bedeuten, wobei ein LpfD 8 Kilogramm entsprach. Plausibler jedoch ist ein Pfund, das 500 Gramm entspricht, siehe unten.
Die erste Anzeige davon in der dänischen Handelszeitung ist in mehrere fremde Sprachen übersetzt worden, Reisende haben die Nachricht von der Sache im Ausland verbreitet, und ich erfuhr durch eine Vorfrage der Gesellschaft der Wissenschaften in Korfu über einige nähere Bestimmungen, dass die französische Regierung sogar schon an den Küsten des Mittelmeeres das Seegras für ihre dortigen Militärdepots einsammeln lässt.
Unserer aufmerksamen Regierung entgingen die Vorteile nicht, die durch die Benutzung eines bei uns so allgemein verbreiteten Naturprodukts dem Vaterland erwachsen könnten. Sie ließ bald nach der ersten Bekanntmachung die Sache durch das königliche Sanitätskollegium untersuchen und veranlasste die Aufbereitung von Seegras für Kasernen und Hospitäler im Großen, da das Resultat der offiziellen Prüfung die Privaterfahrung bestätigt hatte.
Es ist nun auf königlichen Befehl hin angewiesen worden, Seegras unentgeltlich im ganzen Land zu verteilen, um es statt gekräuseltem Pferdehaar zu verwenden.
Seegras
Wie oben bereits angeführt, wird Seegras in großen Mengen an unsere Küsten gespült; zugleich aber treiben verschiedene Meerespflanzen an den Strand, die mit dem allgemeinen Namen „Tang“ bezeichnet werden. Die bei weitem größte Menge macht jedoch das Seegras aus, welches deshalb an den Küsten vorzugsweise den Namen Tang erhalten hat.
Sein Standort ist, wie gesagt, unter Wasser, und es liebt besonders sandigen mit Ton gemischten Boden, wo seine rankenden Wurzeln nach allen Seiten Schüsse treiben. Die seichten Gründe werden dadurch so stark mit dieser Pflanze angefüllt, dass sich ein Boot oft nur mit Schwierigkeit durch ihre langen Blätter arbeiten kann.
Lang, schmal und hellgrün, ähneln diese Blätter recht großem Gras oder feinblätterigem Schilf. Frisch angespült am Ufer behält das Seegras erst noch seine hellgrüne Farbe, die aber nach einiger Zeit dunkler wird und von dunkelgrün in schwarz übergeht. Beim Trocknen bleicht es wieder aus und wird dann dunkelgrau.
Wenn es jahrelang am Strand gelegen und Luft und Regen ausgesetzt gewesen ist, wird es zuletzt schneeweiß. Die dunkelgraue, schwärzliche Farbe ist jedoch die gewöhnlichste, und das getrocknete Seegras ist am besten, wenn es diese hat.
Bei den Botanikern heißt das Seegras Zostera Marina. Es ist eins der am weitesten verbreiteten Gewächse, vor allem an den dänischen Küsten. In Dänemark hat es noch folgende Namen: Strandgras, Marhalm, Aalegras, Havbaendels, Graestang, in Norwegen heißt es auch Matlöf, Siögraes, auf Island Marhalmr. „Seegras“ aber bezeichnet so sehr den Standort wie die Form, dass es am deutlichsten diese Pflanze von anderen unterscheidet.
Das Bergen von Seegras
Da das frisch angespülte Seegras immer das beste ist und es erst durch langes Liegen am Ufer verunreinigt wird, ist es am vorteilhaftesten, es bald nach der Ankunft zu bergen.
Jeder heftige Wind führt dem Ufer, auf das er weht, immer Seegras zu, aber die herbstlichen Stürme bringen doch immer den größten Vorrat. Lässt man es da nun liegen, so läuft man Gefahr, dass die hohen Fluten besonders im Frühjahr, den ganzen Vorrat wieder wegschwemmen. Man bringe es daher in Sicherheit; und dazu ist eigentlich nichts weiter erforderlich, als es dem Bereich der Wellen zu entziehen. Da es nun im Spätherbst und Winter nicht getrocknet werden kann, so reicht es zunächst, es in Haufen zu sammeln oder auf einer Wiese etwa fußhoch auszubreiten.
Anmerkung: Ein Fuß entspricht rund 31cm.
Im diesem Fall waschen Schnee und Regen es so gut, dass es beinahe keiner weiteren Reinigung bedarf. Doch möchte ich der Sicherheit wegen eine folgende Wäsche empfehlen, vor allem, wenn man mit Seegras noch nicht genau bekannt ist. Es wird bei neuen Anwendungen immer besser sein, lieber ein wenig zu viel Sorgfalt zu zeigen, als durch zu geringe Strenge eine neue Sache gleich in Misskredit zu bringen.
Die Lese
Hat man Zeit und Gelegenheit gehabt, das Seegras ziemlich unvermischt zu ernten, so bedarf es keiner sorgfältigen Lese. Ist aber das Seegras im Herbst oder Winter haufenweise angespült und mit Fremdstoffen vermischt worden, so müssen diese nachher davon getrennt werden. Der Sommer ist dazu die bequemste Zeit. Wenn das Seegras nach einigen warmen Tagen trocken geworden ist, geschieht das Auslesen ohne Schwierigkeit, wenn man eine handvoll nach der anderen hervorzieht, etwas abschüttelt und von fremden Pflanzen trennt. Es wird dann in einen Haufen gesammelt und ist fertig für die Wäsche.
Das Waschen
Damit man sicher sein kann, dass das Seegras, das zu Kissen und Polstern gebraucht werden soll, vollkommen rein ist und auch keine Spur von Meersalz mehr enthält, wird es im Quell- oder Brunnenwasser ausgesüßt. 24 Stunden sind dazu vollkommen ausreichend. Die Wäsche selbst erfordert dabei keine große Arbeit.
Will sich eine Familie zum eigenen Gebrauch Seegras bereiten, was allen Anwohnern von Stränden anzuraten ist, so kann man es auf dieselbe Weise tun, wie ich es zum Versuch veranstaltete. Man füllt eine Wanne oder einen Kübel mit Seegras und pumpt so viel Wasser hinein, dass alles Seegras bedeckt ist. Nach einigen Stunden wird das Wasser gelb und trübe, Sand und Unreinigkeiten sammeln sich auf dem Boden. Dies wird nun weggeschüttet und reines Wasser aufgefüllt. Derart lässt man es nun eine Nacht über stehen und spült es am folgenden Morgen nochmals in reinem Wasser ab. Die Arbeit wird erleichtert, wenn man zwei Wannen oder Kübel hat und dann das Seegras abwechselnd vom in den anderen bringt.
Das Trocknen
Ist das Seegras auf die beschriebene Weise ausgesüßt und gewaschen, so muss es nur noch getrocknet werden. Dies geschieht an der Luft, nicht anders als bei Heu. Wenn es auf einer Wiese ausgebreitet wird, sind ein paar heitere Sommertage dazu ausreichend. Wenden befördert die Trocknung wie beim Heu, es ist aber nicht so notwendig, weil man keinen Regen zu fürchten hat. Heu kann durch anhaltendes Regenwetter gänzlich verderben, dem Seegras aber schadet die Feuchtigkeit nicht, wenn sie auch noch so lange anhalten sollte. Ist es trocken, so kann man es gleich zum Füllen verwenden oder zum späteren Gebrauch unter Dach bringen.
Dies ist die ganze einfache Bereitung des Seegrases, wenn man sich selbst zum Hausgebrauch damit versehen will. Das Abwaschen ist dabei das wesentliche, weil das Trocknen im Sommer von selbst geschieht.
Wenn man Seegras auf diese Weise zum Verbrauch der Sattler oder zur Handelsware bereiten wollte, würde es viel Zeit und eine Menge Gefäße erfordern. Hier ist Ersparung der Arbeit wichtig. Deshalb empfehle ich für die Bereitung im Großen Stellen, wo ein Bach ins Meer fließt, wo also frisches Wasser heranströmt und Seegras in der Nähe liegt. An solchen Stellen kann ein Bach leicht zu einem Teich erweitert werden, indem ein Gitter von Holzwerk am Ende desselben dem Wasser seinen freien Ablauf verhindert und das zur Reinigung hineingeworfene Seegras zurückhält, welches von dem durchlaufenden Bache gespült wird.
Ein solcher Teich wurde für den königlichen Militärrat zur Seegraswäsche im Großen angelegt. Da diese Einrichtung nun durch die Erfahrung mehrerer Jahre erprobt ist und weiteren bereits zum Muster gedient hat, soll eine Beschreibung hier Platz finden.
Ein Teich zum Waschen von Seegras im Großen
Ein kleiner Bach von vier Fuß Breite und einem Fuß Tiefe, der sich in der Nähe von Kopenhagen ins Meer ergießt, wurde zur Seegraswäsche bestimmt. Man erweiterte sein Bett in der Nähe des Meeres zu einem kleinen Teich von zwanzig Fuß Länge, zehn Fuß Breite und fünf Fuß Tiefe, so dass der Wasserstand beständig vier Fuß betrug. Am Ende wurde der Auslauf des Baches auf sechs Fuß erweitert und durch ein hölzernes Gitter verschlossen, dessen Stangen einen halben Fuß tief in den Boden eingetrieben wurden. Ein Steg, der auf einem Pfahl in der Mitte des Teiches lag, gab den Arbeitern Gelegenheit, alle Stellen des Teiches mit einer Heugabel zu erreichen.
Hier wurde das Seegras auf folgende Weise gewaschen: Nachdem Sand und grobe Unreinheiten abgeschüttelt waren, brachte man es auf Tragbahren herbei und stürzte es ins Wasser. Da der Teich 800 Kubikfuß Wasser enthält, konnte er ein paar Fuder zurzeit aufnehmen; der durchlaufende Bach reinigte diese Masse in 24 Stunden und dann wurde sie mit Heugabeln herausgenommen und auf eine nahe Strandwiese zum Trocknen ausgebreitet.
Anmerkung: Ein Kubikfuß entspricht 31 Litern, 800 also 24.800 Litern.
Anfangs hatte man kein zur rechten Zeit geerntetes Seegras, sondern musste es zur Sommerzeit längs des Strandes einsammeln. Daher waren zwei Mann hier beständig beschäftigt und ihre Arbeit war folgendermaßen verteilt: Zuerst wurde morgens das reine Seegras aus dem Teich genommen und zum Trocknen auf der Wiese ausgebreitet. Dann wurde der Teich wieder mit Seegras, das bereits gesammelt und ausgelesen war, befüllt. Nun wendete man das vor einigen Tagen auf die Wiese gebrachte Seegras, um das Trocknen zu fördern und sammelte zugleich das Trockene in Haufen, um Platz zu schaffen und es vor eventuellem Regen zu sichern. Die übrige Zeit wurde genutzt, um neues Seegras längs des Strandes zu suchen und auszulesen. Mitunter ging ein Arbeiter zum Teich und rührte mit seiner Heugabel das darin befindliche Seegras, um es von mehreren Seiten dem nur sanft laufenden Wasser darzubieten.
Es begreift sich leicht, dass man viel weniger Mühe hat, wenn das Seegras zur rechten Zeit frisch gesammelt ist. Dann kann es im Sommer gelegentlich von alten Weibern und Kindern verlesen werden. Die Arbeit beim Teich verrichten ein paar Leute in einer Morgen- oder Mittagstunde, ohne dass ihre sonstigen Sommerarbeiten darunter leiden.
Überhaupt bitte ich zu bedenken, dass alle diese Arbeiten in der Beschreibung viel schwieriger aussehen, als sie in der Ausführung sind. Man muss sie einmal im Detail sehen oder lesen, um damit bekannt zu werden. Hat man aber erst einmal Hand ans Werk gelegt, so geht es wie von selbst. Im Grunde reduziert sich das Ganze darauf, dass das Seegras in frischem Wasser gewaschen und dann an der Luft getrocknet wird. (…)
Das Füllen mit Seegras
So wie es mit den Pferdehaaren geschieht, kann man in den Städten das Füllen den Sattlern überlassen, und so ist hier nichts weiter zu bemerken, als dass es rund ein Drittel weniger trockenen Seegrases als Pferdehaar bedarf.
Anmerkung des Verfassers: Eine Untermatratze für ein einschläfriges Bett mit dazugehörigem Pfühl (Bettdecke) erfordert 40 bis 48 Pfund Pferdehaar, dagegen nur 26 bis 32 Pfund Seegras. Da ich dieses schreibe sind in Kopenhagen die Pferdehaare von 300 auf 200 Reichstaler pro Lpfd. gefallen, gereinigtes Seegras von 8 auf 6 Reichstaler. Das Leinen ungerechnet kostete also ein obgenanntes einschläfriges Bett:
– aus Pferdehaaren 750 bis 900 Reichstaler jetzt 500 bis 600 Reichstaler
– aus Seegras nur 13 bis 15 Reichstaler jetzt 10 bis 12 Rechstaler.
Für den letzteren Preis liefert es z.B. der Sattler Axel Schmidt in der Löngangstraße Nr. 156, den ich wegen guter Arbeit besonders auch wegen seines Seegrasstopfens empfehlen kann. Wie sehr bei dem Mangel an Pferdehaaren diese gestiegen sein würden, wenn nicht das Seegras ihren Verbrauch vermindert hätte, lässt sich ohne Erinnerung begreifen.
Heute, da alle Arten von Polstern in den Familien selbst gestopft werden, verdient die Verfahrungsart der Sattler allgemeiner bekannt zu werden.
Matratzen und Polster werden aus Leinen nach der Form zugeschnitten und genäht, die sie erhalten sollen. Kleinere Stücke machen beim Stopfen keine Schwierigkeit. Bei größeren Unterbetten aber lässt man an einem Ende ein Loch von der Größe, dass man mit beiden Armen bequem hineinreichen kann. Das dieser Öffnung entgegengesetzte Ende wird dann mit kleinen Nägeln auf einen Küchentisch festgeschlagen, das Seegras daraufhin durch die Öffnung hineingebracht und mit den Händen gleichmäßig verteilt, wobei besonders die Kanten und Enden gut ausgefüllt werden müssen. Hat so das eine Ende seine Form und Füllung, so nimmt man die Nägel heraus und befestigt das folgende Stück. Hiermit fährt man bis zum Ende fort, worauf dann die Öffnung zugenäht wird. Auf diese Weise erhalten die Sattler die gewünschte Form und die scharfen Kanten ihrer Kissen.
Man nennt wattieren, wenn zur Ausdauer der Form und ursprünglichen Verteilung des Eingestopften die Polster regelmäßig mit starken Fäden durchstochen werden. Die Handwerker haben eigene Pressen, um diese Arbeit zu erleichtern. Aber auch ohne diese wird es nicht schwer, das gestopfte Kissen auf gleiche Weise durchzustechen. Eine Packnadel mit starkem Bindfaden ist ein hinlängliches Gerät und die Entfernung der durchstochenen Stellen mag zu einem halben bis dreiviertel Fuß angenommen werden. So erhält man auch diesen Vorteil der handwerksmäßigen Bearbeitung.
Benutzung des Abfalls
Bei der Lese des Seegrases werden einige andere Meerespflanzen verworfen, die sich durch ihr Aussehen und ihre Natur sehr vom Seegras unterscheiden. Sie gehören fast alle zum zahlreichen Geschlecht des Fucus, wovon der gemeinste, Fucus vesiculosus, Blasentang, von unseren Seeleuten wegen entfernter Ähnlichkeit mit dem Klee auch Klever, im dänischen Kloeer genannt wird. Diese Pflanze wird beim Trocknen steif und leicht zerbrechlich; sie taugt also nicht in Kissen. Die Aussonderung ist aber leicht, da der Fucus große, zusammenhängende Büschel bildet. Von diesem Abfall sammelt sich bei der Lese des Seegrases zu viel, als dass man ihn ganz vernachlässigen sollte.
Er trocknet leicht von selbst und man benutzt ihn dann zum Heizen in Backöfen und als Brennmaterial auf dem Herd. Da die hiesigen Seegrasbereiter auf diese Weise einen Vorrat Asche, meistens von Fucus erhalten, und dies gerade der Tang ist, woraus sowohl die Schotten als auch die Norweger eine unreine Soda brennen, welche im rohen Zustand in den Glasfabriken und nach der Reinigung zur Herstellung weißer Seife usw. gebraucht wird, so entstand die Frage, ob nicht die hier zufällig gewonnene Asche ebenso gut zu gebrauchen ist.
Der um die technische Chemie unsers Vaterlandes hochverdiente Regimentschirurg Wendt ließ sich bewegen, diese Asche zu untersuchen und erhielt nach wiederholter Calcinierung aus einem Pfund sieben Lot reiner weißer Soda, wodurch ihre Brauchbarkeit dargetan ward.
Anmerkung: Ein Lot entspricht 15,63 Gramm. Aus 500 Gramm gewann man also 109,41 Gramm.
Diese Untersuchung führte zu einer weiteren Entdeckung, die in ihren Folgen höchst wichtig werden kann. Herr Wendt schmolz nämlich die Tangasche zusammen mit gestoßenen Glasscherben und bekam dadurch eine wohlfeile, leichtflüssige Glasur für irdene Gefäße, welche endlich die oft angefochtene, immer verdächtige Bleiglasur wird verdrängen können.
Hierher gehört von dieser Entdeckung nur so viel, dass der bei der Seegraslese gewonnene Abfall erst als Brennmaterial und nachher als Asche den bezweckten Hauptvorteil noch ansehnlich vermehren kann.
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Es ist immer erfreulich, wenn ein bisher ungenutztes Naturprodukt in die Reihe der nützlichen Dinge tritt, und, vorher vernachlässigt, jetzt einen Wert für seinen Besitzer erhält. Das Interesse dafür aber wächst nach der Menge, worin ein solches Produkt vorhanden ist, und nach dem Umfang des Gebrauchs, wozu es angewendet werden kann.
Ohne hier statistische Berechnungsreihen aufzuführen, die mehr blenden, als aufklären, reichen ein Blick auf unsere Küsten und ein Blick in unsere Wohnungen, um Aufmerksamkeit für das Seegras zu erregen. Ungeachtet lag es an unseren Ufern, bis der Zufall es wieder wegspülte.
Wenn aber die einfache Aufbereitung erst bekannt und gereinigtes Seegras zur allgemein bekannten Handelsware geworden sein wird, so wird eine Zeit kommen, wo eine seegrasreiche Küste für einen schöneren Besitz gelten wird, als eine grasreiche Wiese von gleichem Umfang.
Unser Vaterland ist berühmt für seine Pferdezucht, und doch hat es alljährlich der Einfuhr einer bedeutenden Menge fremder Pferdehaare bedurft. Diese Einfuhr wird jetzt wegfallen, da das Seegras in den meisten Fällen an die Stelle derselben treten kann. Ja, wir werden nun leicht einen Überfluss an Pferdehaar produzieren, die wir den Nachbarn verkaufen können, die keine Küsten mit Seegras haben.
Immer waren die Pferdehaare doch so teuer, dass nur Wohlhabendere sie sich leisten konnten. Das Volk verwendete Stroh, Heu, Moos und dergleichen für Polster, Federn auch für Unterbetten …
Anmerkung: Heute sagt man „Topper“ für die Lage zwischen Matratze und Laken.
… und für Pfühle. Dadurch wurde der Verbrauch von Federn so ungeheuer, dass wir bei allem Reichtum an zahmen und wilden Wasservögeln doch noch der fremden Zufuhr von Federn bedurften. Wichtiger sind jedoch die Betrachtungen, die von aufmerksamen Ärzten über den Nachteil von Federbetten für die Gesundheit gemacht wurden.
Ich überlasse es ihnen, die schlimmen Folgen aufzuzeigen, die der immerwährende Gebrauch dieser animalische Dünste einsaugenden und wieder abgebenden tierischen Substanzen beim gemeinen Volke hervorbringt, wo sich die muffigen Federbetten von einer Generation zur anderen vererben und kaum einer hinlänglichen Reinigung unterzogen werden.
Nur will ich darauf aufmerksam machen, dass alle Abmahnungen nicht helfen konnten, bevor nicht ein gesundes und weiches Lager an die Stelle der Federn treten könnte, welches wenigstens zum gleichen Preis zu erhalten war.
Gekräuseltes Pferdehaar blieb dazu immer zu selten, Heu und Stroh zu hart und zu hinfällig. Das Seegras gewährt nun ein Lager, weicher als Heu, gesünder als Federn, dauernder als Stroh und wohlfeiler als sie alle.
Nachtrag und Kritik
von Kristian Dittmann
Aus meiner Perspektive sind folgende Aspekte interessant:
1.
Bisher bin ich davon ausgegangen, dass Seegras zu allen Zeiten von den Küstenbewohnern genutzt wurde (mit einer „Schaumstofflücke“ zwischen 1960 und 2010), schlichtweg, weil es am Strand frei verfügbar lag und die Menschen für ihr Schlaflager schon immer benutzten, was ihnen zur Verfügung stand: Waldbewohner Laub oder Moos, Bauern Stroh, Heu, Federn oder Wolle, der Adel Rosshaar und die Küstenbewohner eben Seegras. Dr. Lehmann betont nun, dass er derjenige sei, der das Seegras als Stopfwolle entdeckt habe, indem er als Botaniker an dem üblen Geruch vorbei Experimente gemacht und es gewaschen und getrocknet habe.
Ich will die Redlichkeit des Mannes nicht in Abrede stellen, kann mir aber eigentlich nicht vorstellen, dass es – insbesondere in Dänemark – mit 7000km sandigen Küsten und riesigen Seegrasvorkommen, nicht usus gewesen sein soll, Seegras am Strand zu ernten. Zumal es damals – mangels Überdüngung – nicht so stark gerochen haben kann wie heute und ich aus Erfahrung sagen kann, dass es auch heute selten wirklich stinkt. Umgekehrt ist es doch so, dass trockenes, den Strand hochgewehtes Seegras damals wie heute überall vorkam. Und dieses Seegras ist von der Handhabung als auch vom Geruch genau so wie das für Matratzen und Kissen gewaschen- und getrocknete.
Weiterhin habe ich schon verschiedene Vögel beobachtet, die innerhalb einer Saison lernten – bzw. von selbst drauf kamen – dass Seegras ein prima Nestbaumaterial ist, indem sie von meinen Haufen nahmen und geschickt verarbeiteten. Und da sollen Generationen von Strandmenschen am Seegras vorbeigelaufen sein und die Nase gerümpft haben? In einer Zeit, in der man Matratzen und Kissen nicht beim Discounter kaufen, sondern teuer anfertigen lassen musste?
Auch gibt es seit mehreren Jahrhunderten die auf Läesö mit Seegras gedeckten Häuser. Wer sein Dach auf recht komplizierte Weise mit Seegras deckt und auf einer sandigen Insel mitten im Kattegat wohnt, wo es sonst kaum was gibt, soll nicht auf die Idee gekommen sein, Seegras auch für die Matratzen zu verwenden? Das kann ich mir kaum vorstellen.
Insofern würde ich am Ende doch Dr. Lehmanns Anspruch, der Entdecker des Seegrases als Polstermaterial zu sein, infrage stellen.
2.
Interessant auch für den heutigen Umgang mit Seegras finde ich, dass Dr. Lehmann auf die Idee kommt, Seegras in einem Bach zu waschen, der in die Ostsee mündet. Dadurch minimiert er den Arbeitsaufwand. Ähnlich könnte man es heute z.B. am Südstrand von Eckernförde machen, vorausgesetzt, das Süßwasser ist nicht verschmutzt.
Seine Ausführung, das Seegras 24 Stunden in Süßwasser einzuweichen, um ihm das Meersalz zu entziehen, kann ich hingegen entkräften. Es reicht, das Seegras kurz zu spülen und im Gegenteil: Ich achte mittlerweile darauf, das Seegras so kurz wie möglich ins Süßwasser zu tauchen, um die vielen guten Inhaltsstoffe zu erhalten.
3.
Am Ende aber stimme ich in sein Loblied über das Seegras mit ein und gehe noch ein Stück weiter. Denn meiner Ansicht nach ist Seegras die bessere, weil nichttierische Alternative zu Rosshaar, dem ansonsten teuersten und auch edelsten Stopfmaterial, schlichtweg, weil in Seegras weder Schimmel noch Milben siedeln.
So bleibt am schönsten vielleicht von diesem Buch der letzte Satz: „Das Seegras gewährt nun ein Lager, weicher als Heu, gesünder als Federn, dauernder als Stroh und wohlfeiler als sie alle.“