Wir machen keine Bootspolster mehr, hier aber ein paar Hinweise:
Seegrasmatratzen waren schon immer auch Seemannsmatratzen. Warum? Weil Seegras selbst unter den feuchten und klammen Bedingungen unter Deck nicht schimmelt und immer eine warme und trockene Koje garantiert.
Erzählung eines Seemannes: „Ich bin weltweit als Maschinist gefahren. In den Tropen schwitzten wir nachts unglaublich, weil die Klimaanlagen nicht ausreichten. Froh war, wer noch auf einer alten Seegrasmatratze schlief – das war wesentlich angenehmer als auf den neuen aus Schaumstoff. Und bei Welle bot sie auch mehr Halt.“
Hinzu kommt folgender Effekt: Auf heutigen Booten gibt es unter Deck kaum mehr atmende Materialien, alles wird versiegelt. Entsprechend viel Schwitzwasser setzt sich z.B. an den Metallrahmen der Fenster ab und führt zu schlechter Luft, in der sich Keime und Schimmel bilden.
Seegras hingegen ist die einzige Stopfwolle aus dem Meer, kann das Dreifache seines Eigengewichtes an Wasser aufnehmen und so die Feuchtigkeit regulieren. Dabei wird die Matratze nicht feucht, weil das Wasser in die Pflanzenzellen aufgenommen wird. Der hohe Gehalt an Bor und Jod verhindert, dass sich im Gewebe Schimmel bildet. Plus: Milben meiden Seegras, was Allergikern zugute kommt.
Wenn Sie Ihre Kojenpolster erneuern wollen, bietet Seegras also eine Alternative mit vielen Vorteilen. Allerdings ist Seegras schwerer als Schaumstoff und damit nicht geeignet für Regattasegler, Karbonfreaks und Speedenthusiasten, eher Leute aus dem Fahrtenseglerbereich und der Klassikerszene.
Zudem sind Seegraspolster kompakter als solche aus Schaumstoff und vergleichbar mit Futons. Wer gern sehr weich schläft, wird nicht viel Freude an Seegraspolstern haben.
Seegraskojrenpolster sollten sechs bis zwölf Zentimeter dick sein. Sechs ist eher eine Matte, zwölf bietet hingegen angenehmen Schlafkomfort. Rückenlehnen können vier bis sechs Zentimeter stark sein.
Als Oberstoff nimmt man einen hochwertigen Jeansstoff in dunkelblau. Warum? Jeansstoff mit seiner auch diagonal verlaufenden Köperbindung ist sehr strapazierfähig und fest, das dunkle Blau zudem unempfindlich gegen Flecken, weil Kojen mit und ohne Laken benutzt werden. Wählen Sie einen guten Reißverschluss, um nachstopfen zu können und ziehen Sie an drei bis fünf Stellen Knöpfe durch die Fläche (Knopfsteppung), weil die Polster sonst beim Transport „kollabieren“ können, was bedeutet, dass man komplett neu stopfen muss.
Der Seegrashandel in der Nähe von Lübeck bietet Seegras als Stopfwolle an. Wir verkaufen Ihnen gern die Kopfkissen dazu.